Lindau – Dem seit fast drei Jahren leer stehende Gebäudekomplex des einstigen Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung soll neues Leben einhaucht werden. Dazu will die Gemeinde Katlenburg-Lindau mit Bürgermeister Uwe Ahrens eine Initiative ergreifen. Die Idee: Eine Verwaltungsgesellschaft soll das Areal vermarkten, um einen Gewerbe- oder Forschungspark entstehen zu lassen.

Mitte 2017 kaufte die chinesische Firma Hubei Liuzu Culture Transmit in Wuhan das Gelände, auf dem von der deutschen Tochterfirma Liuzusi-Verein ein buddhistisches Meditationszentrum eingerichtet wurde. Die Mönche sollten nicht lange bleiben, im April 2019 fand im buddhistischen Tempel im Hauptgebäude der letzte Workshop statt, seitdem steht alles leer. Anfang 2020 bestätigte eine Liuzusi-Sprecherin, dass die Chinesen das Areal, dass sie dem Vernehmen nach für eine Million Euro von der Max-Planck-Gesellschaft erworben hatten, gern verkaufen würden. Eingeschaltet worden ist dazu eine Maklerfirma in Hamburg.

Die Idee der Gemeinde ist es laut Ahrens, eine Verwaltungs-Gesellschaft für den MPI-Komplex zu gründen, die die Gebäude zur weiteren Nutzung an potenzielle Interessenten weitervermieten oder vermarkten könne. Eingebunden in die Umsetzung sei auch das Maklerunternehmen in Hamburg. „Beteiligen an einer solchen Gesellschaft könnte sich auch die Gemeinde Katlenburg-Lindau und vielleicht auch die Wirtschaftsförderung des Landkreises“, sagt Ahrens.

Interessenten für einzelner Gebäude gebe es bei der Gemeindeverwaltung vereinzelt durchaus. Ziel sollte es aber sein, das Gelände nicht zu zerstückeln. Ahrens: „Im Frühjahr wollen wir versuchen, Firmen, die interessiert sind, an einen Tisch zu holen.“ Unternehmen könnten sich bereits jetzt melden.

Als Vorbild schwebt Ahrens das Innovationszentrum vor, das der Landkreis Northeim 1987 in einem vom MPI nicht mehr gebrauchten Gebäudekomplex bis 2001 in Lindau eingerichtet hatte. Aus dem ging unter anderem das erfolgreich am Medizintechnik-Markt tätige Unternehmen Lisa-Laser hervor, das über 80 Mitarbeiter hat. Foto: Schrader/nh

Quellenangabe: Northeimer Neueste Nachrichten vom 03.01.2022, Seite 1

Uwe Ahrens
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